Während die bekannten Uranus-Bilder von Voyager 2 in einer Form veröffentlicht wurden, die näher an der „echten“ Farbe lag, wurden die Bilder von Neptun tatsächlich gestreckt und verstärkt und daher künstlich zu blau gemacht.
Im Sommer 1989 sendete die NASA-Raumsonde Voyager 2 aus den entfernten Regionen unseres Sonnensystems, wo das Sonnenlicht kaum mehr als ein warmes Leuchten hat, per Funk die ersten menschlichen Bilder von Neptun zur Erde. Die Bilder zeigen, dass der äußerste Planet der Sonne eine atemberaubende dunkelblaue Kugel ist. Im Gegensatz dazu sah Uranus, Neptuns Nachbarplanet und der erste, der per Teleskop entdeckt wurde, deutlich blasser aus.
Beide scheinbaren Zwillingswelten haben viel gemeinsam. Sie sind ungefähr gleich groß, fast gleich schwer und beide von einer tiefen Atmosphäre aus ähnlichen Materialien umgeben. Warum hatten die beiden Bälle also unterschiedliche Blautöne? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler seit Jahrzehnten. Nun zeigt eine neue Analyse der Voyager-2-Bilder jedoch, dass beide Eisriesen tatsächlich den gleichen grünblauen Farbton haben, was die „genaueste Darstellung“ der Farben der Planeten darstellt, wie eine neue Studie zeigt.
Uranus und Neptun sind Planeten, die man als „Zwillinge“ unseres Sonnensystems bezeichnen kann. Sie haben fast die gleiche Größe und Masse, eine ähnliche Zusammensetzung und Struktur und eine gleichmäßige Rotationsgeschwindigkeit. Dies macht eine Besonderheit noch bemerkenswerter. Früher glaubte man, dass Neptun im sichtbaren Wellenlängenbereich einen satten, tiefen Azurblauton und Uranus einen blassblauen Farbton hat, daher glaubten Wissenschaftler, dass sich in der stehenden Atmosphäre von Uranus, aus der der Planet besteht, eine große Menge Nebel ansammelt leichter als Neptun.
Uranus, der 1,7 Milliarden Kilometer näher an der Sonne liegt, ist der kälteste Planet im Sonnensystem. Die Mindesttemperatur von Uranus beträgt minus 224 °C. Auf Neptun – minus 214 °C. Uranus und Neptun sind sehr ähnlich aufgebaut. Der kleine Gesteinskern ist von einem Mantel aus Wasser, Ammoniak und Methaneis umgeben, dann von einer Gasatmosphäre, die hauptsächlich aus Wasserstoff, Helium und Methan besteht, und schließlich von einer oberen Atmosphäre mit Wolken.