Jakarta, eine Metropole mit 10 Millionen Einwohnern, gilt als die am stärksten versinkende Stadt der Welt. Jedes Jahr sinkt die Hauptstadt um 25 Zentimeter, und die gezeitenbedingten Überschwemmungen nehmen um 200 Zentimeter zu. Überschwemmungen kosten den Staat bereits viel Geld – die Katastrophe kostet den Staat jedes Jahr Dutzende Milliarden Dollar. Prognosen zufolge wird es in den nächsten zehn Jahren noch mehr Überschwemmungen geben, und bis 2050 besteht die Gefahr, dass ein Drittel der Stadt unter Wasser steht.
Um die indonesische Hauptstadt herum soll eine „Große Meeresmauer“ errichtet werden. Wie Bloomberg berichtet, hoffen die Behörden, Jakarta dadurch vor Überschwemmungen zu bewahren. Die Anlage wird aus 17 künstlichen Inseln mit einer Gesamtlänge von 24 Kilometern bestehen, die vor der Nordküste des Landes errichtet werden. Der koordinierende Wirtschaftsminister Indonesiens, Airlangg Hartarto, sagte, dass der Bau bis 2040 dauern und in drei Phasen erfolgen werde, das Verteidigungsministerium des Landes räumt jedoch ein, dass der Bau 40 Jahre dauern werde. Es ist bereits bekannt, dass die ersten beiden Etappen etwa 10,5 Milliarden Dollar erfordern werden.
Zusätzlich zum Deich kann die Begrenzung der Grundwasserentnahme dazu beitragen, die Überschwemmungen in Jakarta zu verlangsamen. Darüber hinaus wird im Dschungel von Borneo eine neue Stadt gebaut – Nusantara, die nach Plan der Behörden die untergegangene Hauptstadt ersetzen kann.
Die erste Phase des Projekts umfasst den Bau eines fast 47 km langen Staudamms entlang der Küste Javas. Im zweiten Schritt entsteht vor der Küste eine riesige künstliche Insel mit einer Fläche von 40 km², die dem Nationalsymbol des Landes – dem Garuda-Vogel – ähnelt. Das Bauwerk wird Jakarta vor Überschwemmungen aufgrund von Stürmen schützen können. Geplant war der Bau von Büro- und Wohngebäuden, Autobahnen und Erholungsgebieten auf der Insel.